Willy Bleicher

dt. Gewerkschafter (IG Metall); 1933 Emigration in die Schweiz und nach Frankreich; 1934 Verhaftung bei einem Deutschlandaufenthalt und dann u. a. im KZ Buchenwald bis 1945; Bezirksleiter der IG Metall für Nordbaden und Nordwürttemberg 1958-1972

* 27. Oktober 1907 Bad Cannstatt

† 23. Juni 1981 Stuttgart

Wirken

Willy Bleicher stammte aus Bad Cannstatt/Stuttgart. Sein Vater, so erzählte er einmal, war 1899 einer der ersten Arbeiter bei Daimler und für die Wartung der Automobile des Königs zuständig. Nach einer abgeschlossenen Schlosserlehre war B. von 1929 bis 1933 arbeitslos.

Der Gewerkschaftsbewegung gehörte er schon ab 1923 an. 1926/27 war er bereits Jugendleiter im Stuttgarter Ortsverein der Metallarbeiter. B. gehörte auch dem kommunistischen Jugendverband an. Wegen der Einstellung der KPD in Gewerkschaftsfragen schloß er sich der innerparteilichen Opposition an und wurde 1929 schließlich aus der KPD ausgeschlossen.

B., der nach der Machtergreifung Hitlers 1933 zunächst in die Schweiz und nach Frankreich emigriert war, wagte sich immer wieder in den Machtbereich der Nationalsozialisten und wurde schließlich 1934 verhaftet. Zunächst verbüßte er ein Jahr im Jugendgefängnis Ulm und trat dann bis 1945 einen Leidensweg im KZ an. Letzte Station war das Lager Buchenwald bei Weimar. "Ich besaß eine Idee!", so erklärte er sein Durchhaltevermögen in diesen schweren ...